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Fünf Marken, ein Transporter. Wo steckt der beste Deal?
René Hüning
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24.09.25 08:30

So sparen clevere Handwerker beim Kauf baugleicher Kastenwagen – und erzielen mehr beim Wiederverkauf
Wer Ducato fährt, fährt auch Boxer. Oder?
Viele Handwerksbetriebe glauben, sie hätten die Wahl zwischen fünf verschiedenen Transportern: Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroën Jumper, Opel Movano oder Toyota ProAce Max. Die Wahrheit: In den meisten Fällen handelt es sich um ein und dasselbe Fahrzeug. Nur das Markenlogo und ein paar Kleinigkeiten unterscheiden sich.
Das Prinzip dahinter nennt sich Badge Engineering. Und es kann für Handwerksbetriebe bares Geld bedeuten – wenn man die Unterschiede kennt.
Was steckt technisch unter der Haube?
Alle oben genannten Modelle basieren auf dem gleichen Fahrzeug: dem Großraumtransporter aus dem SEVEL-Werk im italienischen Atessa. Seit Jahren wird dort die Plattform für zahlreiche Marken gebaut – mit einheitlichem Aufbau, identischen Motoren, gleicher Elektronik und demselben Fahrverhalten.
Heißt für Sie:
Egal ob Ducato oder ProAce Max – der Kastenwagen ist technisch identisch. Die Unterschiede liegen nur in der Optik, bei Ausstattungspaketen und im Vertriebsnetz.
Wo sind die Unterschiede?
Bereich | Unterschiede in der Praxis |
---|---|
Logo & Grill | Ja – Frontmaske leicht abgewandelt |
Ausstattung | Je nach Marke variieren Serienoptionen leicht |
Servicepakete | Garantiebedingungen & Werkstattnetz abweichend |
Preisgestaltung | Stark abhängig vom Händler |
Wiederverkauf | Marktwert kann je nach Marke spürbar schwanken |
Was bedeutet das für Handwerker?
1. Wer bietet den besten Kaufpreis?
Hier hilft nur eines: Vergleichen!
In vielen Fällen bietet Toyota mit dem ProAce Max attraktive Einstiegspreise oder Aktionen für Gewerbekunden. Fiat hingegen punktet häufig mit aggressiven Leasingangeboten. Bei Citroën und Peugeot hängt viel vom einzelnen Händler ab.
Tipp: Auch wenn Motor und Aufbau gleich sind – verhandeln Sie wie bei völlig unterschiedlichen Fahrzeugen. Ein guter Rabatt bei Marke A kann schnell mehrere Tausend Euro Unterschied machen.
2. Wer bringt beim Verkauf mehr?
Der Wiederverkaufswert hängt stark von Marke und Image ab:
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Fiat Ducato: Am bekanntesten, oft hohe Nachfrage bei Gebrauchtkäufern
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Peugeot Boxer / Citroën Jumper: Preislich interessant, aber teils schwächer im Gebrauchtmarkt
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Opel Movano: Bekannt aus dem Konzernumfeld, stabiler Restwert
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Toyota ProAce Max: Noch relativ neu, aber Toyota-Image wirkt positiv auf Werterhalt
Fazit: Wer den Transporter lange fährt, kann mit jeder Marke glücklich werden.
Wer regelmäßig wechselt oder least, sollte auch auf den Restwert achten.
Bei baugleichen Transportern im Rahmen von Badge Engineering (z. B. Ducato, Boxer, Jumper, ProAce Max) gilt grundsätzlich:
👉 Die Motorisierung ist in der Regel identisch, da die Modelle auf gleicher technischer Plattform basieren – insbesondere, wenn sie aus demselben Werk stammen.
Details zu Motoren bei Ducato/Boxer/Jumper/ProAce Max (ab ca. 2022):
Marke | Motorenangebot | Basis |
---|---|---|
Fiat Ducato | 2.2 l Multijet (120–180 PS) | Eigenentwicklung (FIAT) |
Peugeot Boxer | 2.2 l BlueHDi (120–165 PS) | Stellantis (PSA) |
Citroën Jumper | 2.2 l BlueHDi (120–165 PS) | Stellantis (PSA) |
Opel Movano | 2.2 l BlueHDi / Diesel (ab 2021) | PSA/Opel-Plattform |
Toyota ProAce Max | 2.2 l Diesel (Stellantis-Standard) | identisch zu Jumper/Boxer |
Unterschiede können dennoch auftreten:
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Abgasnormen: Je nach Land/Marke kann z. B. AdBlue-System oder E6d-final-Zulassung abweichen.
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Software & Getriebeabstimmung: Drehmomentkurven oder Schaltpunkte können markenspezifisch angepasst sein.
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Motorenbezeichnung: „Multijet“ (Fiat) ≠ „BlueHDi“ (PSA), obwohl die Technik oft gleich ist.
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Verfügbarkeit einzelner Leistungsstufen: Manche Marken bieten z. B. nur bis 165 PS an, Fiat aber 180 PS.
⚠️ Sonderfall e-Derivate (Strom):
Bei elektrischen Versionen ist die Technik weitgehend standardisiert durch Stellantis. Unterschiede liegen hier vor allem in der Markenstrategie (z. B. Ladeleistung, Garantie, Vertrieb).
Was bedeutet das?
Technisch betrachtet ist der Motor in der Regel gleich oder nahezu gleich, aber Software, Angebotstiefe und Namensgebung variieren. Unterschiede im Fahrverhalten oder Verbrauch sind in der Praxis meist gering, im Zweifel aber messbar.
Unser Rat für clevere Beschaffer
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Nutzen Sie Badge Engineering zu Ihrem Vorteil.
Fragen Sie gezielt bei mehreren Marken nach dem gleichen Aufbau. -
Achten Sie nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auf das Gesamtpaket.
Garantie, Wartungskosten und Wiederverkaufswert zählen mit. -
Setzen Sie beim Wiederverkauf auf Bekanntheit.
Ein Ducato oder ein ProAce Max verkauft sich oft einfacher als ein Jumper mit gleichem Baujahr.
Fazit: Der Beste ist nicht immer der mit dem Stern
Wer beim nächsten Transporterkauf nicht aufs Markenlogo, sondern auf den Wert dahinter schaut, kann mehr investieren, weniger zahlen und besser verkaufen. Badge Engineering ist kein Trick der Hersteller, sondern eine echte Chance für clevere Einkäufer.
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