Profi-Ausrüstung für Nutzfahrzeuge, die richtig anpacken (Teil 1/4)
Ob im tiefen Forst oder auf der staubigen Baustelle: Gewerbetreibende kennen die Herausforderungen, wenn schwere Maschinen bewegt oder Anhänger über...
2 Min. Lesezeit
Marcel Bedbur
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26.05.25 16:11
In den beiden letzten Artikeln haben wir uns den Seilwinden und den Fahrwerken gewidmet. In diesem dritten Teil schauen wir uns die Dachträger für den Berufsalltag und auch für's Wochenende an.
Platz auf der Ladefläche ist oft Mangelware, vor allem wenn bereits eine Palette Zementsäcke oder ein ATV dort stehen. Gleichzeitig müssen lange oder sperrige Dinge mit: Leitern, Rohre, Kanister mit Kraftstoff, vielleicht ein Bauplan-Tisch oder einfach zusätzlicher Proviant für das Team. Die Dachplattform (auch Dachträger genannt) schafft genau hier Abhilfe. Und das ist nicht nur interessant für Pick-Ups, sondern auch für geschlossene Geländewagen und Transporter.
Stellen Sie sich einen Werkstattwagen im Gelände vor: Innenraum voll mit Technik, Ladefläche belegt – aber auf dem Dach ist noch reichlich ungenutzter Raum. Warum also nicht das Dach zur Transportfläche machen? Genau das leisten moderne Dachträgersysteme.
Technisch gesehen hat sich viel getan: Wo früher einfache Relingträger waren, gibt es heute komplette Plattformen, oft aus Aluminium, die die gesamte Dachfläche nutzen. Bernd Taubenreuther führte uns auf dem Hof einen Pickup mit montierter Plattform vor. Er klopfte auf die robuste Konstruktion: „Die hält was aus, flext praktisch gar nicht – und schaut dabei auch noch gut aus.“ Tatsächlich sind hochwertige Dachplattformen so konstruiert, dass sie extreme Offroad-Bedingungen aushalten: Rüttelpisten, Äste, Wind und Wetter. Mit integrierten Kanälen und Schienen können Sie Zubehör flexibel befestigen – sei es die erwähnte Werkzeugkiste, Ersatzkanister, Sandbleche, ein High-Lift Wagenheber oder Arbeitsscheinwerfer für Nachteinsätze. Moderne Systeme bieten sogar Verkabelungskanäle, um Kabel von Dachleuchten unsichtbar durch den Träger zu führen. Und das Zubehörsystem ist oft äußerst umfangreich: Vom Zurrösen-Set über Kanisterhalter bis zur Schaufelhalterung gibt es Halter für fast alles.
Ein praktisches Beispiel aus dem Forst: Förster Max nutzt die Dachplattform seines Land Cruiser, um einen 20 m Forstschlauch (aufgerollt) und eine Motorsäge in Transportkisten mitzunehmen. Unten im Wagen wäre dafür kein Platz, oben drauf aber stört es nicht. Bei Bedarf klettert er über eine am Heck montierte Leiter hoch und hat in Sekunden Zugriff. Ebenso bei Handwerkern: Dachdecker oder Zimmerleute verzurren Leitern und lange Bretter auf dem Dach, statt sie umständlich schräg aus der Ladefläche ragen zu lassen. Das erhöht die Verkehrssicherheit (nichts kann herausfallen) und das Platzangebot.
Wichtig ist natürlich, die Dachlastgrenze des Fahrzeugs zu beachten. In den Papieren stehen meist Werte zwischen 50 und 150 kg erlaubter Dachlast bei gängigen Pick-ups und Transportern. Hochwertige Dachplattformen selbst wiegen um die 20–30 kg, bleiben also relativ leicht. Dennoch: Wenn man beispielsweise 2 volle Metallkanister à 20 L (ca. 40 kg) plus eine Alukiste (10 kg) draufpackt, nähert man sich schon dem Limit. Einige Fahrzeuge (gerade mit Dachverstärkung oder Sicherheitskäfig) erlauben mehr – und manche Offroad-Fans argumentieren, dass dynamischevs. statische Dachlast zu unterscheiden sei (z.B. beim stehenden Auto mit Dachzelt viel mehr Gewicht möglich als beim Fahren). Für unsere gewerblichen Zwecke heißt das: Nutzen Sie den Raum, aber bleiben Sie bei vernünftiger Beladung. Ein leichter Dachträger mit viel Volumen nutzt mehr als ein schwerer Dachkorb, der die halbe Nutzlast frisst.
Was uns bei Taubenreuther beeindruckt hat: Die Montage einer solchen Plattform kann so erfolgen, dass Fahrzeug und Träger eine Einheit bilden. „Nichts ist schlimmer als ein pfeifender Dachträger auf langer Fahrt“, lacht Bernd. Dank durchdachtem Design (Windabweiser, flache Profile) sind moderne Plattformen erstaunlich leise und aerodynamisch. Und trotz aller Funktionalität sieht es auch noch stimmig aus. Viele Kunden, so Bernd, kommen inzwischen mit dem Wunsch nach einem Dachträger nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch weil „es dem Fahrzeug diesen Adventure-Look gibt“. Für Gewerbetreibende zählt aber klar der Nutzen: Mit einer Dachplattform erweitern Sie Ihren Laderaum nach oben – ohne Umbau am Fahrzeugaufbau (im Gegensatz zu manchen festen Aufbauten).
Zusammengefasst: Eine Dachplattform ist ideal für Materialtransport außerhalb der eigentlichen Ladefläche. Sie schafft Ordnung, sie erhöht die Sicherheit (weniger lose Gegenstände im Innenraum oder Ladefläche) und sie macht Ihr Fahrzeug zum Multitalent, bereit auch mal ungewöhnliche Fracht aufzunehmen. Und keine Sorge – die modernen Systeme sind so robust, dass sie auch raues Gelände und dauerhafte Beanspruchung locker wegstecken. In Bernds Worten: „Ein guter Dachträger hält fast ewig – er wächst mit Ihren Aufgaben.“ Heute eine Leiter und Bauleuchten, morgen vielleicht ein Zeltdach für den mehrtägigen Forsteinsatz? Alles machbar.
Im vierten und letzten Teil unserer Serie geht's um die Ordnung im Alltag, genauer gesagt um Schubladensysteme. Diese sind nicht nur praktisch, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit.
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