Fünf Marken, ein Transporter. Wo steckt der beste Deal?
So sparen clevere Handwerker beim Kauf baugleicher Kastenwagen – und erzielen mehr beim Wiederverkauf
Ob Dachdecker, Maurer oder Gartenbauer, irgendwann stoßen Kastenwagen an ihre Grenzen. Schüttgut, sperrige Maschinen oder lange Leitern lassen sich auf einer Pritsche wesentlich besser transportieren. Transporter mit Pritschenaufbau sind deshalb im Handwerk und Bau unverzichtbar. Die Frage ist nur: Welcher Aufbau passt zu Ihrem Einsatz?
In diesem Artikel erhalten Sie zuerst einen Überblick über die gängigen Basisfahrzeuge, anschließend gehen wir ins Detail bei Materialien, Bauarten und typischen Einsatzprofilen. Am Ende haben Sie eine klare Entscheidungshilfe.
Die Pritsche sitzt nicht im luftleeren Raum, sondern auf einem Chassis. Typische Modelle im Handwerk und Bau:
Mercedes Sprinter: variabel, viele Radstände, Allradoption, stark bei Aufbauschnittstellen
VW Crafter / MAN TGE: moderne Fahrerassistenzsysteme, flexibles Angebot an Längen und Antrieben
Ford Transit: günstiger Einstieg, robust, beliebt bei Bauhöfen
Iveco Daily: Leiterrahmen, hohe Nutzlastreserven, ideal für Kran- und 7,2-t-Varianten
Renault Master: preislich attraktiv, einfache Technik
Stellantis-Drillinge (Peugeot Boxer, Citroën Jumper, Opel Movano): leicht, flache Ladehöhe, große Verbreitung
👉 Wichtig: Neben Radstand und Kabinenform (Einzel- oder Doppelkabine) spielt die Antriebsart eine Rolle. Frontantrieb bringt eine niedrige Ladehöhe, Heckantrieb höhere Nutzlast, Allrad ist für Baustellen oder den Garten- und Landschaftsbau oft Pflicht.
Alupritsche: leicht, korrosionsarm, ideal fürs Handwerk
Stahlpritsche: schwerer, dafür extrem robust, gerade im Bau
Hybrid: Kombination aus Alu-Bordwänden und Stahlrahmen, ein möglicher Mittelweg
Starre Pritsche: simpel, leicht, günstig
Kipper einseitig: Entladung nach hinten, ideal für Schüttgut
Kipper dreiseitig: flexibel auf engen Baustellen
Mit Kran: wenn schwere Paletten oder Schalung bewegt werden müssen
Spriegel und Plane: Schutz für empfindliche Materialien
Transport von Werkzeug, Leitern, kleineren Materialien
Empfehlung: leichte Alupritsche mit vielen Zurrpunkten
Grünschnitt, Erde, Schüttgut
Empfehlung: 3-Seiten-Kipper, hohe Bordwände, robuste Ladefläche
Palettenware, Schalung, Baumaschinen
Empfehlung: Stahlpritsche, Kranaufbau, Zwillingsbereifung
Geräte, Winterdienst, Servicearbeiten
Empfehlung: Doka mit Kipper, PTO für Hydraulik, LED-Arbeitslicht
Bordwände: abklappbar, Höhe je nach Materialbedarf
Boden: Siebdruck (günstig), Aluriffel (leicht), Stahlblech (extrem robust)
Zurrsysteme: eingelassene Ösen, Airlineschienen, unverzichtbar für Ladungssicherung
Unterbau: Rahmen und Querträger bestimmen die Stabilität
Stauraum: Unterflurboxen und Leiterträger sparen Platz auf der Ladefläche
Korrosionsschutz: Verzinkung oder Pulverbeschichtung verlängern die Lebensdauer
Starre Pritsche: wenig Wartung, günstig, für Handwerksbetriebe ausreichend
Kipper einseitig: für Schüttgut, Entladung nur nach hinten
Kipper dreiseitig: höchste Flexibilität, ideal für Bau und GaLaBau
Vorteil: entlastet Mitarbeiter, spart Stapler auf der Baustelle
Nachteil: reduziert die Nutzlast, erhöht die Kosten
Typische Positionen: hinter der Kabine für Material, am Heck für flexible Entladung
Aluminium:
- geringes Gewicht und dadurch Vorteil bei der Nutzlast
– etwas empfindlicher, aber korrosionsarm
Stahl:
- sehr robust, günstig zu reparieren
– rostanfälliger, höheres Gewicht und dadurch geringere Nutzlast
Pritschenbreite ist meist auf Europaletten optimiert (1,2 m quer)
Länge hängt vom Radstand ab, bei Doka ist die Pritsche entsprechend kürzer
Bordwandhöhen von 35 bis 60 cm sind üblich, je nach Materialbedarf. Erhöhungen der sind sinnvoll im GaLa Bau.
Ein typisches Beispiel:
Basisfahrzeug 2.150 kg
Alupritsche 220 kg
Fahrer plus Tank je 100 kg
= Restnutzlast bei 3,5 t: rund 1.030 kg
Mit Stahlpritsche und Kran sinkt die Restnutzlast häufig unter 800 kg.
👉 Prüfen Sie, ob die 3,5-t-Klasse als Basisfahrzeug ausreicht oder ob ein 4,25-t-Fahrzeug für Ihren Betrieb möglich ist.
Moderne Transporter renommierter Marken bieten ab Werk bereits Schnittstellen für Aufbauhersteller, damit Aufbauten problemlos integriert werden. Auch Spiegelverbreiterungen, Nebenantrieb, Verlängerung Kabelbaum sind gängige Optionen.
Wichtig: Herstellerfreigaben und Garantien sollten stets beachtet werden. Ein nachträglicher Aufbau zählt nicht zum Garantieumfang des Fahrzeugherstellers. Vom Aufbauer muss eine Werkstatt im Garantiefall eine Freigabe einholen. Das gilt als unproblematisch und auch freie Werkstätten erhalten diese Freigabe regelmäßig, wenn Kompetenz und Kommunikation passen.
Dachdecker: Alupritsche, Leitergestell, lange Ladefläche
Praxistipp: Sollten Sie als Dachdecker auch Zimmerei anbieten und regelmäßig Dachstühle setzen, ist ein Fahrzeug mit Allrad oberhalb der 3.5t Klasse empfohlen, um mit dem Fahrzeug auch 3.5t Anhängelast für Krananhänger zu ermöglichen.
Maurer: Stahlpritsche, 3-Seiten-Kipper, Kran
GaLa Bau: Alupritsche, 3-Seiten-Kipper, Werkzeugboxen
Kommunal: Doka, Kipper, Hydraulik für Winterdienstgeräte
Anschaffungskosten: variieren stark, je nach Marke und Modell, Motorisierung. Dabei gilt, dass die Alupritsche etwas günstiger ist. Durch Kranaufbauten wird das gesamte Fahrzeug deutlich teurer
Wartung: Hydraulik beim Kipper regelmäßig prüfen, Bordwände fetten
Wiederverkauf: Alupritschen erzielen meist bessere Restwerte
Ist das Einsatzprofil klar definiert?
Benötigen Sie 3,5 t oder mehr?
Radstand und Kabinenform gewählt?
Material: Alu oder Stahl ?
Kipper nötig, einseitig oder dreiseitig?
Kran erforderlich?
Bordwandhöhe und Bodenmaterial festgelegt?
Genügend Zurrpunkte vorhanden?
Unterflurboxen und Stauraum berücksichtigt?
Achslasten und Restnutzlast geprüft?
Nutzlast zu knapp kalkuliert
Radstand ungeeignet für den Einsatz
Zurrsystem vergessen
Korrosionsschutz nicht vereinbart
Eine Pritsche ist nicht einfach nur eine Ladefläche
Für das Handwerk: leichte Alupritsche mit vielen Zurrpunkten
Für den GaLaBau: 3-Seiten-Kipper, Allrad, Stauraum
Für den Bau: robuste Stahlpritsche, Kranoption, höhere Gewichtsklasse
Mein Rat: Definieren Sie Ihre Anforderungen, machen Sie keine bis wenig Kompromisse. Danach sprechen Sie mit uns. So stellen wir sicher, dass Pritsche, Chassis und Zuladung wirklich zu Ihren Anforderungen passen. Das Fahrzeug wird Sie viele Jahre im Betrieb begleiten, denn Pritschen sind echte Allrounder.
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