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EU greift durch: Tachograph und Kraftverkehrsmeister für Kurierdienste

Geschrieben von Hagen | 26.09.25 09:47

Ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen ist Schluss mit der Freiheit auf der Straße. Kurier- und Paketdienste, die bisher flexibel unterwegs waren, geraten ab sofort in den Fokus der Behörden. Der Fahrtenschreiber, lange Symbol für Bürokratie im Schwerlastverkehr, hält nun Einzug in Transporter und leichte Lkw. Für Unternehmer bedeutet das: mehr Papierkram, mehr Technik, mehr Verantwortung.


Der Aufreger für die Branche


Viele kleine Betriebe haben ihre Existenz auf der Flexibilität aufgebaut. Bis 3,5 Tonnen war man bislang aus der Pflicht heraus. Jetzt ist jedes Fahrzeug darüber betroffen. Fahrer brauchen eine Chipkarte, Touren müssen genau dokumentiert und Daten regelmäßig archiviert werden. Ein Versäumnis kostet schnell mehrere tausend Euro. Für Unternehmen, die ohnehin unter Kostendruck stehen, ist das ein harter Schlag.


Warum greift die EU ein?


So ärgerlich es klingt – die Pflicht wurde nicht aus Spaß eingeführt. Hintergrund sind mehr Sicherheit auf den Straßen und faire Bedingungen im Wettbewerb. Übermüdete Fahrer, Druck durch Subunternehmer und Lohndumping im europäischen Kuriergeschäft waren an der Tagesordnung. Der Tachograph zwingt Unternehmen, Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten. Das schützt Fahrer und sorgt für gleiche Regeln für alle.


Der Kraftverkehrsmeister als neue Schlüsselrolle


Wer die Pflicht ernst nimmt, braucht einen Verantwortlichen, der die Einhaltung kontrolliert. Diese Aufgabe übernimmt der Kraftverkehrsmeister. Er ist Dreh- und Angelpunkt für Rechtssicherheit im Betrieb.

  • Kontrolle und Organisation: Auslesen, Archivieren und Prüfen der Daten.

  • Einhaltung der Vorschriften: Sicherstellen, dass Fahrer geschult sind und Zeiten eingehalten werden.

  • Schnittstelle zu Behörden: Ansprechpartner bei Kontrollen, Vermeidung von Bußgeldern und Stilllegungen.


Fazit


Für Kurierdienste bedeutet die Tachographenpflicht einen tiefen Einschnitt. Sie schränkt die Flexibilität ein und bringt mehr Bürokratie mit sich. Aber sie ist auch ein Instrument für Sicherheit und Fairness. Wer jetzt professionell umstellt, wird langfristig von klareren Strukturen profitieren.

Bei DRIVIST helfen wir Ihnen, Ihre Flotte auf diese neuen Regeln vorzubereiten. Wir beraten, welche Fahrzeuge geeignet sind, welche organisatorischen Schritte nötig werden und wie Sie die gesetzlichen Vorgaben effizient einhalten.